Open-Source-Entwickler in einer grossen IT-Firma - Ein Job wie jeder andere?

Beginn: 
28.11.2009 - 10:00
Raumnummer: 
102
Referent*in: 
Urs Lerch
Zielgruppe: 
Anfänger

Open Source im Allgemeinen und der Linux Kernel im Speziellen wird zunehmend von Firmen weiter entwickelt. Dies bietet vielen Hobby-Entwicklern auch die Möglichkeit, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Wie unterscheidet sich nun einerseits diese bezahlte Tätigkeit von der freiwillligen Mitarbeit an FLOSS und wie andererseits die kommerzielle Open-Source- von der Closed-Source-Entwicklung? Im Rahmen meiner Dissertation habe ich 17 Linux-Kernel-Entwickler in grossen IT-Firmen zu ihrem Arbeitsalltag interviewt. Daraus ist eine Typologie von kommerziellen Open-Source-Entwicklern entstanden.
Die Typen sind: der "Pragmatische Ingenieur", der "Dialektische Informatiker" und der "Sozialromantische Hacker".
Alle Typen haben ihre Berechtigung, bieten jedoch unterschiedliche Chancen und Risiken für Entwickler, Firma und Community. Der Vortrag kann neben der eher wissenschaftlichen Betrachtung des Arbeitsumfelds eines Linux-Entwicklers im kommerziellen Umfeld auch ganz praktische Hinweise geben, für wen sich eine Anstellung bei einer grossen Firma anbietet und für wen eher nicht.
 

Urs Lerch

Nach dem Abschluss meines Wirtschaftsstudiums an der Universität Basel kam ich in meiner mehrjährigen Projekttätigkeit im Controlling sowie in der Mitarbeit im Human-Ressource-Bereich zunehmend mit der Informatik in Berührung. Fasziniert von der Programmierung beschloss ich vor mittlerweile fünfzehn Jahren, von der Anwendungsseite zur Entwicklung zu wechseln. In den verschiedensten Funktionen vom Applikationsentwickler bis zum Entwicklungsleiter einer kleinen Softwarefirma bin ich dabei vermehrt mit FLOSS in Berührung gekommen. Vor mittlerweile drei Jahren habe ich mich dann dazu entschlossen, dem "Phänomen Open Source" in einer Dissertation an der TU Berlin näher zu kommen. Meine zukünftige berufliche Tätigkeit sehe ich in der Beratung von Firmen und Organisationen im Bereich der Entwicklung von FLOSS.